Samstag, 28. November 2009

Weihnachtsmarkt an der GSIS




Am 21. November fand der traditionelle Weihnachtsmarkt der Schule statt und dieses Jahr entschloß man sich, diesen erst um 16.00 zu beginnen und dann in die Abendstunden zu ziehen. Das war eine prima Idee, denn wenn schon die Temperaturen nicht unbedingt weihnachtliche Gefühle aufkommen lassen, so war dann zumindest nach Einbruch der Dunkelheit und der entsprechenden Illumination eine grundsätzlich-adventliche Stimmung vorhanden.



Julius war beschäftigt mit seiner Klasse selbstgebackene "Weihnachtsgutele" zu verkaufen, es gab Glühwein - kalt und heiss -, Anja hat mit ihrer Oberstufe ein Spiele-Parcours für die Kinder vorbereitet und außerdem zeigte Anja dann um 19.00 Uhr im "Schulkino" '3 Nüsse für Aschenbrödel'. Da konnte man dann auch viele Erwachsene wieder treffen, die den tschechischen Märchenfilm aus ihren Kindertagen noch kannten und so eine gute Gelegenheit hatten, diesen mal wieder zu sehen.




Es war eine tolle Veranstaltung mit sehr viel Atmosphäre und die Besucher waren alle sehr angetan von diesem Weihnachtsmarkt. Das wird 2010 bestimmt wieder der Hit - dann aber ohne uns...

Sonntag, 11. Oktober 2009

Hallo Harald - das Auto läuft!


Im Februar habe ich ja schon mal über den Haufen Schrott an der Nima Police Taxi-Station berichtet. Festus, unser Taxifahrer, hat letzten November Harald und mir erklärt, daß diese Ansammlung von rostigem Blech in 3 Monaten wieder laufen würde



Dem war im Februar nicht so, was ja auch zu erwarten war, und so konnte ich unsere kleine Wette als gewonnen erklären.Umso überraschter war ich also letzte Woche, als Festus winkend und lachend hinter unserem Auto herrannte. Er bat mich mit einem Grinsen, das von der Elfenbeinküste bis Togo reichte, zu parken, da er mir etwas zeigen müsste. Was dann kam, lässt sich jetzt schon erraten: Er zeigte mir das restaurierte Auto, das es immerhin nach 11 Monaten Reperaturzeit wieder unter die fahrbaren Automobile geschafft hatte. Großes Gejohle seiner Taxifahrer-Kollegen, die schon alle gespannt auf meine Reaktion warteten. Ich war natürlich begeistert und versprach, dieses Wunderwerk der Technik zu fotografieren und Harald zuzusenden. Und hier ist es:



Bei uns diskutiert man über Abwrackprämien und hier wird aus 3 Stücken Blech, einem Draht und 5 Liter Benzin noch ein Auto gebaut. Das sind Unterschiede!


Sonntag, 27. September 2009

So ein Käse


Globalisierung pur! Oberfränkischer Käse im libanesischen Supermarkt in Afrika!

Sonntag, 20. September 2009

Schöner wohnen mit Obama


Hier noch ein Nachschlag zu Barack Obamas Ghana-Besuch im Juli. Nicht nur bei uns im Viertel wurde die Straße verschönert, da Obama dort das Krankenhaus besuchte. Auch in anderen Gebieten Accras hat der Staatsbesuch seine Spuren hinterlassen.


An der Liberation Road, gegenüber des Präsidentenpalastes, gibt es hübsch-hässliche Wohnsilos, die man für Obamas Visite so nicht sehen wollte. Also hing man an der Stirnseite der Wohnblocks großflächige Begrüßungsplakate auf, damit man das, was dahinter ist, etwas kaschieren kann. Auf jedes Plakat kam ein anderes typisch-ghanaisches Motiv drauf, so zum Beispiel die Sklavenburg von Elmina, Kente-Webereien, Goldproduktion, den Independence Square oder die Wii-Wasserfälle.



Und tatsächlich: Es sieht viel schöner aus als vorher. Auch wenn sich die Wohn- und Lebensbedingungen für die Mieter in diesen Blöcken nicht wirklich verbessert hat.

Sonntag, 6. September 2009

Dolce & Gucci


Mein alter Gürtel zeigte immer mehr Abnutzungserscheinungen und so war es höchste Zeit, mich nach einem neuen Lederriemen umzuschauen. Ist ja in Accra auch kein Problem, kurz auf die Oxford Street, sich 10 Sekunden nicht bewegen und man hat sofort ein Dutzend Strassenverkäufer um sich herum geschart. Ein Gürtelverkäufer wird dann bestimmt dabei sein. Tatsächlich war es dann auch so und zusammen mit Anja und Julius begutachteten wir die verschiedenen Modelle. Ein Großteil der Auswahl bestand aus protzigen Hip-Hop-Gürteln mit ausladenden Gürtelschnallen. Hmmm, nicht so mein Ding. Tatsächlich fanden wir dann einen schlichten, schwarzen Ledergürtel mit dezenter Schnalle. Natürlich muss eine Modemarke für so einen Gürtel "gerade stehen" und in diesem Falle fanden wir auf dem Leder sehr unauffällig ein eingestanztes 'D & G'. Doch eben nicht nur das, denn auf der Schlaufe wurde obendrein noch ein 'Gucci' eingeprägt. Als wir schmunzelnd den Verkäufer fragten, ob das denn sein kann, daß Dolce und Gabbana zusammen mit Gucci für den ghanaischen Markt Gürtel herstellen würden, versicherte dieser uns mit großem Ernst, daß es ganz, ganz sicher Original-Ware sei. Also einigten wir uns darauf, daß es sich folglich um 'Dolce & Gucci' handeln muss.

Henry Fonda hätte so eine Episode nicht erleben können, denn in 'Spiel mir das Lied vom Tod' meinte er verächtlich, daß Leute mit Gürtel keine echten Männer seien, da sie ja noch nicht einmal ihren eigenen Hosen vertrauen.

Mein Vertrauen gehört jetzt dagegen meiner neuen Lieblingsfirma 'Dolce & Gucci'. Vielen Dank!

Mittwoch, 26. August 2009

Guten Appetit!


Bei uns in Europa kennt man Essen auf Rädern und hier heißt es leicht abgewandelt: "Essen auf Füssen". Frisch zubereitete Speisen wie Banku werden so live und direkt an den Mann/an die Frau gebracht. Guten Appetit!

Freitag, 21. August 2009

Noch was Feines!


Heute gab es Nachschub in Sachen Medikamente und ich bin guter Dinge, daß ich meinen Husten jetzt wirklich bald wegbekomme. Im Moment rasselt es in mir wie in einem Bochumer Bergwerk, aber mit diesen Hilfsmitteln kann es eigentlich nur besser werden!

Sonntag, 16. August 2009

Medikamente in Ghana


Da könnte sich die deutsche Pharmaindustrie doch mal eine Scheibe abschneiden. So schön kann man Grippe-Medikamente gestalten. Sieht doch klasse aus - da hat man Vertrauen und wird schon beim Packung-Anschauen gesund.



Bayer - übernehmen Sie!

Und auch wir sind wieder da!


Ja, ja, ja - ich weiß. Ruhig war es hier. Sehr ruhig!

Aber es wird tatsächlich auch immer schwieriger, hier Neues zu berichten. Auch ein Alltag in Afrika bietet da nicht immer Neues und so überlegt man - oft krampfhaft -, was man denn hier Interessantes reinschreiben kann. Andererseits gibt es immer wieder kurze Begegnungen, skurille Momente oder spannende Situationen, über die man berichten kann. Da versuche ich in Zukunft anzusetzen und durch kürzere Beiträge auch wieder eine Regelmäßigkeit reinzubekommen.

Die Ferien waren ja auch recht abwechslungsreich: Zuerst erlebten wir zwei fantastische Wochen in Kenia, dann waren Tina & Torsten bei uns in Ghana, mit denen wir tolle Tage verbrachten und auch seitdem fliegen die Tage wie im Flug dahin.


Also: Es wird sich wieder lohnen, hier reinzuklicken. Es wird wieder mehr Beiträge geben. Hab ich mir auf jeden Fall vorgenommen....

Und auch Barack war da...


Während unseres Urlaubs in Kenia, gab es hohen Besuch in Ghana. Barack Obama war für einen zweitägigen Aufenthalt angereist und neben den staatsbürgerlichen Pflichten in Accra und dem Besuch des 'Cape Coast Castle', war er auch noch bei uns in der Nachbarschaft im 'General Hospital'.
Da wir ja nicht da waren, wurde uns berichtet, daß unser Viertel, South-Labadi-Estates, natürlich komplett abgeriegelt war und man folglich keine Chance hatte, den amerikanischen Präsidenten zu sichten. Außerdem war der Himmel von Helikoptoren übersät und es war wohl schon eine eigenartige Stimmung.

Uns war danach klar, warum kurz vor unserem Kenia-Aufenthalt noch - ghanaisch-untypisch - hektisch die Straße vor dem Krankenhaus restauriert wurde, Schlaglöcher, die eher Kratereinschlägen beseitigt wurden und links und rechts der Straße alles fein und ordentlich geweißelt wurde. Der Präsident macht's möglich...

Paul, ein Taxifahrer, merkte dann an, das Beste wäre ein jährlicher Besuch von Obama, der dann an verschiedenen Stellen in Accra stattfinden soll. Dann wäre Accra in wenigen Jahren 'schlaglochfrei'! Auch ein Vorschlag für 'Schöner Wohnen'!

Dienstag, 16. Juni 2009

Gerald Asamoah war da!




Heute gab es an der Schule prominenten Besuch. Gerald Asamoah von Schalke 04 hatte sich angekündigt. Deswegen gab es vorher bei uns im Hof noch eine Extra-Fußball-Runde mit Julius, den er wollte noch Schalke gegen Spanien spielen. Zitat: „Papa, du bist Spanien…“ Asamoah ist ja gebürtiger Ghanaer und lebt seit seinem 12. Lebensjahr in Deutschland. Ausgestattet mit der deutschen Staatsangehörigkeit hat er ja auch schon einige Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft getätigt.






Mit im Schlepptau hatte er Charles Takyi, auch „Deutschland-Ghanaer“ und ab der kommenden Saison – nach einem einjährigen Gastspiel bei der Spielvereinigung Greuther Fürth – wieder St. Paulianer.
Die Schüler, Eltern und Lehrer warteten schon alle ungeduldig auf die Ankunft der zwei Stars und so war der Jubel und die Aufregung groß, als der Tross um Asamoah endlich eintraf. In der Aula war schon ein Podium mit Zuschauerraum aufgebaut und nach ein paar einleitenden Worten von Stefano Caflish konnte man dann dem Superstar seine Fragen stellen.

Von Schüchternheit war bei den Schülern überhaupt keine Spur und Asamoah hatte alle Mühe, alle Fragen beantworten zu können. Das tat er aber sehr gewissenhaft und herzlich, nahm alle Fragen der Schüler ernst, fing auch auf einzelnen Fragen kleine Dialoge an und zeigte sich von einer sehr angenehmen, freundlichen und natürlichen Seite. Auf die Frage, ob er sich denn als Ghanaer oder Deutscher fühlen würde, antwortete er sehr offen, dass er natürlich in Ghana geboren sei, da er aber seit seinem 12. Lebensjahr in Deutschland lebt, dort seine eigentlichen heimatlichen Gefühle sind und er sich somit eher „deutsch“ fühlt. Auch sein soziales Engagement kam zur Sprache und er berichtete sachlich über die Ziele der Stiftung, ohne seine eigene Person dabei in den Mittelpunkt zu stellen.

Zum Abschluss gab es dann natürlich noch eine Runde Autogramme, die er bereitwillig verteilte. Anja und Julius reichten ihm meine 11-Freunde-Sonderausgabe ‚Die 80er Jahre’ mit dem jungen Olaf Thon als Titelbild, was bei Gerald Asamoah doch ein Schmunzeln hervorrief und er meinte: „Na dann unterschreib ich mal auf Olaf….“




Danach zeigten die zwei noch ein paar Tricks mit dem Ball auf dem Schulhof, wobei Charles Takyi einige sehr schöne Kabinettstückchen vorführte.



Ein Besuch der angenehmen Art! Die Schüler haben sich sehr gefreut und auch für uns Eltern und für die Lehrer war es eine interessante Begegnung mit einem interessanten Menschen! Kommen’se doch mal wieder, Herr Asamoah!!!

Dienstag, 12. Mai 2009

Ein Osterfeuer

Um den schönen Brauch entflammter Adventskränze oder Tannenbäume in deutschen Wohnstuben aufrecht zu erhalten, haben wir dieses Jahr - zwar an Ostern und nicht an Weihnachten - am Ostermontag für heiße Momente in Accra gesorgt.
Eine Kerze und ein Vorhang und beides in unmittelbarer Nähe sorgten bei uns für helle Aufregung und dank der Geistesgegenwart von Anja, die sich daran erinnerte, daß wir im Auto einen Feuerlöscher haben, konnte das explosionsartig aufflammende Feuer recht schnell gelöscht werden. Der Schaden mit einer verrussten Wand, einer schwarzen Decke, einem angekokelten Vorhangkasten, einer angebrannten Tür und einer verschmorten Plastikjacke sowie ein paar kleinere Haushaltsdinge, die auf dem Tisch lagen, hielt sich recht gering und vor allem kamen keine Menschen zu Schaden.
Die Wand und die Decke wurden dann zwei Wochen von Ebenezer, dem Maler unseres Vertrauens neu gestrichen und da Anja von der neuen Wandfarbe so begeistert ist und wir auch noch Farbe übrig haben, wird Ebenezer demnächst auch noch unser Wohnzimmer neu streichen. Aber dieses Mal ohne Feuer!!!
Einen Brand gab es dann doch noch. Als ich tagsdrauf die vom Feuerlöscher und vom Rauch verdreckten Teller, Tassen, Gläser aus logistischen Gründen im Hof spülte und abtrocknete, gab es dann schon wieder einen deftigen Brand zu verzeichnen. Und zwar einen ausgewachsenen Sonnenbrand auf meinem Rücken! Autsch!!!

Donnerstag, 7. Mai 2009

Eine Reise nach Kumasi

Zwei Monate an der Botschaft, da war es mal Zeit, etwas von meinem Urlaub anzuknabbern. Und da Anja & Julius Frühjahrsferien haben, habe ich mir da gleich 3 Tage frei genommen. Durch unsere Mobilität stehen uns ja jetzt alle Ziele dieser Welt zur Verfügung, zumindest (fast) alle Ziele Ghanas und so beschlossen wir, nach Kumasi und an den Lake Bosumtwi zu fahren. Am Sonntag ging es los und wir wollten den direkten Weg über die offizielle Überlandstrecke nehmen. Kurz nach Accra konnte unser Corolla dann zeigen, was er so draufhat, denn die Straße erwies sich erst mal als Baustelle. Und das heißt Paris-Dakar für Anfänger. Und das mit einem normalen PKW. Es funktioniert zwar, aber danach schmerzen einem alle Knochen und man verliert letztlich auch jede Menge Zeit. Weiter ging’s und nach einer kurzen Rast mit Mittagessen, das uns unser Tischnachbar bezahlte (?), kamen wir dann in Kumasi an. Während der Fahrt beschlossen wir, uns etwas Luxus anzutun und im Golden Tulip abzusteigen. Ein nettes Haus mit tollem Dachpool, über den sich natürlich Julius sehr freute. Wir natürlich auch.
Mein größtes Vergnügen war es dann in einem klimatisierten Zimmer zu nächtigen und keine 33-35 Grad im Schlafzimmer zu haben. Supi!

Am nächsten Morgen war die Freude dann allerdings nicht so groß, denn Anjas Stirnhöhlen hatten sich zurückgemeldet. Trotzdem freuten wir uns – auch Anja – einen tollen Tag in Kumasi zu erleben. Wir starteten mit dem Cultural Centre, was Harald und ich ja schon im November besichtigten und für Schrott hielten. Und auch Anja konnte dann unsere Meinung recht schnell teilen. Ein Riesengelände, eine nette Idee, aber leider nicht alles zu Ende gedacht. So heißt es zum Beispiel, dass man sich das Beispiel einer Kakaofarm anschauen könne. Hört sich ja ganz gut an. Man sucht und sucht und findet nichts, bis man dann irgendwann auf ein paar Kakaobäume hingewiesen wird. Und das war’s. Das war’s dann auch für uns! Weiter zum Königspalast. Im Verkehrsstau konnten wir dann in einem schon besetzten Taxi zusteigen und die Dame, die schon im Taxi war, hat dann auch gleich noch unsere Zeche übernommen. Erst das Essen, dann das Taxi – uns ging es richtig gut. Die Führung durch den Palast ging dann gute 20 Minuten, also der Schnelldurchlauf von der Führung, die Harald und ich im November erlebten. Die ging nämlich anderthalb Stunden. War in diesem Fall aber auch nicht so schlimm, denn mit einem vierjährigen Sohn ist das lang genug und auch Anjas Zustand verschlechterte sich zunehmend, so dass es höchste Eisenbahn wurde, eine Apotheke aufzufinden. Mit den entsprechenden Drogen ausgestattet, ging es Anja dann leidlich besser und nach einem kleinen Stadtrundgang mit Imbiss, brachen wir dann zu unserem nächsten Ziel auf. Ab an den Lake Bosumtwi! Nach der hektischen Großstadt Kumasi ist es dann eine Wohltat an den ruhigen Bosumtwi-See zu kommen. Die ersten großartigen Eindrücke erhält man bereits bei der Hinfahrt, wenn man die Serpentinen zum See hinunter chauffiert und der See immer wieder in neuen Perspektiven seine Schönheit demonstriert. Nach den letzten, mal wieder eher 4x4-Auto-geeigneten Metern, erreichten wir dann unser Hotel, das Lake Bosomtwi Paradise Beach Resort. Wir waren die einzigen Gäste, was natürlich für einen ruhigen Aufenthalt spricht, allerdings, wenn man dann tatsächlich die allereinzigsten Gäste ist, dann wird es fast zu ruhig. Ansonsten ließen wir es aber sehr faul angehen und konnten wunderbar entspannen. Mit Julius gab es dann noch eine Kanu-Tour, auf der wir mit zwei Fischern ins Gespräch kamen. Ihr ‚Fischerboot’ ist so eine Art Surfbrett, allerdings kein High-Tech-Teil, sondern eher ein zurechtgeschnitztes Holzbrett. Der Hammer! Und auch Julius war von den noch herumhüpfenden Fischen in den Bottichen schwer beeindruckt. Dann noch ein gemütlicher Spaziergang nach Abono und eine lustige Planscherei in der ‚Badewanne’ Bosumtwi (Wassertemperatur so um die 30 Grad) und auch dieser Tag neigte sich dem Ende zu. Anja ging es immer noch nicht richtig gut und jetzt bekam auch noch Julius Fieber. Na ja, am nächsten Tag ging es ja wieder heim.

Nach einer Nacht mit viel Fieber war dann wenigstens wieder Anja etwas besser auf den Füßen. Beim Frühstück hatten wir dann jede Menge Politprominenz zu Gast, denn bei uns im Hotel fand eine Konferenz rund um den Lake Bosumtwi statt. Die stellvertretende Verkehrsministerin war ebenso anwesend wie der Tourismusminister Ghanas und jede Menge Ashanti-Chiefs aus den umliegenden Dörfern. Hoffen wir mal, dass auch die Zufahrt rund um den See ein Gesprächsthema war…

Auf der Heimfahrt entschieden wir uns dann für eine andere Route, da die Baustellen-Tuckerei rund um Accra uns noch in den Knochen steckte. Also wollten wir über Koforidua und Aburi nach Hause kommen. Das ist zwar die wesentlich längere Strecke, aber eben auch die Strecke, die weitaus besser zu fahren ist und außerdem landschaftlich viel, viel mehr zu bieten hat. Wunderschön!!!

Ein weiteres Erlebnis war auf unserer Heimreise ein Zwischenstopp beim Palmöl-Pressen! Wir hatten es bei der Autofahrt schon mehrfach über das Palmöl und als wir am Straßenrand sahen, dass dort in eben dieser Sache fleißig gearbeitet wurde, hielten wir kurz an und ließen uns alles von den freundlichen Arbeitern und Arbeiterinnen erklären. Dabei werden die Früchte von den Palmen nicht wie beim toskanischen Öl kalt gepresst, sondern zuerst gekocht und dann warm gepresst. Es rauchte und dampfte aus allen Töpfen und wir hatten geschmacklich noch lange im Auto etwas von diesem Stopp! Nach einem Abend am Lagerfeuer riecht man sicher leckerer! Bevor wir gingen, wollten wir den Kindern noch ein Dankeschön für die freundlichen Empfang und die Informationen geben und Anja holte aus einer Tupperschüssel eine Rolle Kekse. Der Andrang war enorm und Anja wusste sich fast nicht mehr zu helfen (und das will was heißen!!!), bis der Palmöl-Cheffe die Kekse beherzt an sich riss und mit der Verteilung fortfuhr. Auch die Tupperdose war inzwischen weg, denn gleichzeitig mit den Keksen fand sich dafür auch eine – wenn auch von unserer Seite nicht geplante – Abnehmerin, die dann zu Anja sagte: ‚For the baby!’ Da meint doch der Reichenauer/die Reichenauerin: ‚Bruch’s g’sund!!!’ Nach vielen Segens- und gegenseitigen Dankeswünschen ging es dann wieder auf die Straße und zwar nicht ganz gesund, aber ein zumindest ein bisschen munter kamen wir am späten Nachmittag dann zuhause an. Schön war’s!!!

Samstag, 2. Mai 2009

Ein Lebenszeichen

'Tschuldigung, 'tschuldigung, 'tschuldigung! Hier war wirklich eine ganze Weile nichts mehr los und das tut mir auch wirklich leid. Soll aber wieder besser werden - das habe ich mir ganz fest vorgenommen.
Grund für meine Blogger-Müdigkeit ist sicherlich auch die Tatsache, daß ich seit dem 9. März auch etwas für unseren Haushalt leiste. Ich habe - wie die meisten von euch sicher wissen - eine 3monatige Stelle an der Deutschen Botschaft bekommen. Dort bin ich an der Pass- und Visastelle "untergekommen".


Das macht großen Spaß und ist auch sehr interessant, aber neben Botschaft, Bütezettel & Botengängen steht auch noch die Familie und so war für das vierte 'B', nämlich das B für Blog einfach zu wenig Zeit.

Es ist einiges los gewesen seit dem letzten Eintrag, so waren zwischenzeitlich auch Sabine & Dieter bei uns in Ghana und entsprechend schwierig ist es dann, wieder einen Neueinstieg hinzubekommen, ohne alte Kamellen nochmal aufzuwärmen.
Ich werde aber versuchen, das ein oder andere Erlebte nochmal aufzufrischen, beziehungsweise unsere neuen 'Abenteuer' aktueller zu dokumentieren. Die neuen Abenteuer gehen dann auch gleich morgen los, denn wir werden für 3 Tage nach Kumasi und an den Lake Bosumtwi verschwinden. Was wir dann da so alles erleben werden, gibt es dann Ende Woche hier zu lesen. Und zu sehen. Versprochen!!

Sonntag, 15. März 2009

Die KFZ-Werkstatt Ihres Vertrauens!


Als stolzer Autobesitzer braucht man natürlich auch eine Werkstatt des persönlichen Vertrauens, wo man mit gutem Gewissen seine Karre abgeben kann, damit man sie (einigermaßen) repariert wieder abholen kann.

Durch Zufall sind wir auf unsere Werkstatt gestossen, denn in der ersten Corolla-Woche bin ich auf der Ring Road ziemlich fies von einem 4x4-Monster abgedrängt worden und musste durch ein Schlagloch brettern, was eigentlich eher die Bezeichnung 'Krater' verdient hätte. Ich bin dann zur Schule, um Anja und Julius abzuholen, aber wenige Kilometer später, in Osu, konnte man es spüren, daß das nicht mehr die Reifen sind, auf was wir fuhren.
Also raus zum Reifen wechseln, aber erst mal vergeblich den Wagenheber gesucht. Keiner da! Kein Problem - viele hilfsbereite Hände suchten große Steine, um das Auto zu unterlegen, aber während dieser Aktion stellte ich fest, daß wir zwar ein Drehkreuz im Kofferraum haben, dieses aber abgebrochen ist. Anja stellte dann fest, daß circa 20 Meter entfernt von uns recht viele Autos und Autowracks zu sehen sind und daß dieses darauf deute, daß eine Werkstatt nicht weit sei. Der Spürsinn meiner Frau war fantastisch und in wenigen Minuten war Kwaku mit seinen Mannen da und wechselte ruckizucki den Reifen. Die Fahrt konnte weitergehen.



Es gab aber noch weitere "Kleinigkeiten" am Toyota zu reparieren und so wollten wir diesen Folgeauftrag natürlich auch Kwaku zuschieben, um mal zu testen, wie er sich schlägt.



Was sollen wir sagen: Im Hof sieht zwar alles sehr handgestrickt aus, aber die Arbeit, die er macht ist gut, die Preise sind korrekt und nachvollziehbar und können auch ohne großes Handeln fixiert werden und - und das ist in Ghana, zumindest für uns - ein großer Pluspunkt: Er ist zuverlässig!

Auf den Fotos kann man auch wieder Festus auf der Bank entdecken, der mich einmal zu Kwaku begleitete, um sich ein Urteil zu bilden, ob das alles O.K. ist oder nicht. Auf dieser Bank unter dem Baum sitzt zur Mittagszeit gewöhnlich ein Freund von Kwaku und erledigt Kwakus Buchhaltung. Einen charmanteren Ort, um die Buchhaltung zu erledigen, habe ich selten gesehen.

Auch wenn mit Kwaku alles bestens läuft, so hoffe ich doch, seine Dienste so selten wie möglich in Anspruch nehmen zu müssen. Vielleicht mal ein Kundendienst, aber ansonsten soll der Corolla laufen und laufen und laufen und laufen und laufen und laufen und laufen....



Hier noch etwas Werbung für Kwaku für alle Accraianer:
Kotech Automobile Engineering
Specialist in Japanes, French & German Cars etc.
Manager: Kwaku Gayi Sogbadzi
Adjacent to Platinum Plaza
off Kalamazoo Road
Mobile: 024-4236327

Hey, Hajo, nur diese Werkstatt zu besichtigen, sollte für Dich schon Anlass genug sein, Ghana mal einen Besuch abzustatten.....

Donnerstag, 5. März 2009

Ein paar Impressionen mit Eke


Die Zeit verging viel zu schnell und Eke weilt schon wieder in Deutschland.


Schade, daß Eke nicht noch länger bleiben konnte, aber wenn der Abschied viel zu früh kommt, bedeutet das ja auch, daß man kurzweilige Tage hatte und die hatten wir wirklich!

Morgen ist Independence-Day in Ghana und wir werden übers Wochenende nach Akosombo fahren. Danach ist dann wieder Alltag und ich denke, dann wird es sicher auch wieder regelmäßiger Blog-Einträge an dieser Stelle geben.

Zur Überbrückung hier aber ein paar Bilder von unserer tollen Zeit mit Eke.
Eke, komm bald wieder! Du bist uns immer willkommen!!!