Dienstag, 2. September 2008

Von Mariä Himmelfahrt bis 20. August





Der erste Inselfeiertag, Mariä Himmelfahrt am 15. August, aus der Ferne und man berichtet uns von schlechtem Wetter. Prrrr! Also keine Prozession und wahrlich kein Feiertags-Wetter!
Da war es bei Christoph (Keller) hoffentlich schöner, der an diesem Tag seinen 40. Geburtstag feierte und sich zusammen mit seiner Familie von den Strapazen des Jakobswegs erholte. Bin mal gespannt, was Christoph so zu berichten hat. Auf jeden Fall von dieser Stelle die besten Glückwünsche zum Jubeltag.

Tags drauf fuhren wir mit Schlatters in die recht neue Shopping Mall beim Flughafen, natürlich Accra Mall genannt. Oh westliche Welt, lass Dich küssen! Natürlich ist es verwerflich an jedem Ort der Welt eine amerikanisierte Welt vorzufinden, aber es tut dann doch ungemein gut inmitten des afrikanischen Rummels auch mal wieder eine nette, gepflegte Shopping Mall vorzufinden. Kein Feilschen, sondern fixe Preise. Man findet alles unter einem Dach und muss nicht über eine Woche verteilt unzählige Stationen abklappern. Prima! Auch Julius hatte seinen Spaß, denn es gab im Innenhof Kinderanimation mit Hüpfburg und Luftballon-Schwertern.

Und dann wieder Sonntag! Und nicht ein gewöhnlicher Sonntag, denn unser Julius hatte Geburtstag. Seinen vierten. Zum Frühstück kamen Tanya und Christoph vorbei und Julius übergab – wie versprochen – Christoph seinen Schnuller (siehe Foto). Welch Heldentat! Er hat ihn zwar nur noch nachts benutzt, aber dort hat er ihn schon gebraucht. Das sind dann die Erfolgserlebnisse stolzer Eltern!!! Nach leckerem und gemütlichen Frühstück und dem Geschenke auspacken, dann Luxus pur! Zur Feier des Tages hatten wir beschlossen, uns im Labadi Beach Hotel „einzukaufen“. Tanya und Christoph hatten uns diese Oase der Ruhe empfohlen, wo man gegen Eintritt die Pool-Landschaft des Hotels mit allen Annehmlichkeiten nutzen konnte. Wir hatten in der Vorwoche wirklich einen tollen Strand und einen schönen Sonntag, den wir genießen konnten, aber das ist dann eben die perfekte Erholung. Keine Händler, keine Gaukler, kein Lärm, Jubel und Trubel, sondern reine Erholung, eine Oase der Ruhe! Toller Pool mit einem ‚Natureingang’ (nennt man das so?), über den auch Julius gut hineingehen konnte (und dann viel, viel Spaß hatte.) Am Abend hatten wir alle einen kleinen Urlaub hinter uns und der Schul- beziehungsweise Kindergartenstart tags drauf konnte beginnen.

Am Montag, den 18. August war es dann soweit. Der „Ernst des Lebens“ für Anja und Julius konnte beginnen. Nach einer kurzen, aber netten Einschulungsfeier und Begrüßung des neuen Lehrpersonals und der neuen Kinder (also auch meiner Lieben), ging es dann in die Klassen und ich war erst mal arbeitslos. Denn der Container mit unseren Sachen hing noch immer im Hafen fest. Wahrscheinlich eine Frage des Geldes, wann er ankommt…..

Am Dienstag ging ich dann mit Barbara und Renate auf Einkaufstour für die Schule. Barbara ist ja die Hostel-Leiterin, bei der wir wohnen und Renate leitet den ‚Hort’, wo die Kinder, auch unser Julius, mittags bis um vier, sich aufhalten. Beide seit 40 Jahren in Ghana lebend, schon in Deutschland beste Freundinnen und ein Quell guter Laune. Also ein sehr vergnüglicher Vormittag für mich!!!

Ach ja: Ein Traum wurde wahr für mich. Ich habe nämlich begonnen Klavier zu lernen. Immer mittwochs habe ich bei Nana, meinem Klavierlehrer, Unterricht. Also auch in dieser Woche. Nachmittags hatte Anja dann keinen Unterricht, also wollten wir uns endlich, endlich mal den Luxus eines Nachmittags-Schläfchens gönnen. Kaum eingenickt, ging dann aber ein Donnerhall über das Schulgelände. Der Container ist da!!! Nachdem alles für die Schule ausgeladen war, wurden dann die privaten Kartons von Susann und Stefano (der Headmaster) Caflisch und uns mit dem Sattelschlepper nach Hause gebracht. Nie und nimmer hätte ich gedacht, hätte ich gedacht, dass dieses Monstrum in unsere Sträßchen einfahren könnte, aber unterschätzt mal den Ghanaer nicht. Mit Geduld und Spucke, vielen Flüchen, einer kaputten Kupplung und irgendwie auch Glück, landete der Container bei uns und somit auch der Inhalt in unserer kleinen Wohnung.

Zurück im Hostel erfuhren wir dann, dass auch unsere, von Marc nachgesandte, Flugkiste am Flughafen eingetroffen ist und man diese für 33 cedis (ca. 20 Euro) abholen konnte. Super! Das klappt ja! Dachten wir! Doch auf dem Flughafen……, nein, das ist eine völlig andere Geschichte!!!

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