Harald wollte natürlich nicht nur Accra sehen, sondern auch noch ein bisschen mehr von Ghana. Deswegen planten wir eine kleine Rundreise, die am Mittwoch starten sollte. Eine exakte Route hatten wir noch nicht, wollten aber auf jeden Fall Kumasi, Lake Bosumtwi und Cape Coast mit dem Kakum National Park besichtigen. Mit meiner STC-Bus-Erfahrung ging es also nach Kaneshie, um uns für den Mittwoch Bustickets zu kaufen. Nach einer mühevollen Anfahrt und dem Erwerb der Karten, gingen wir zu Fuß noch auf den Kaneshie-Markt. Da Harald ja genauso wie ich ein „passionierter Marktgänger“ ist, konnten wir nach einer halben Stunde diesen Tagesordnungspunkt ad acta legen. Genügend tote und lebende Tiere, Stoffe, Schneider, Früchte und Krimskrams, den man vielleicht brauchen kann, meistens aber nicht, hatten wir dann auch gesehen.
Am Nachmittag ging ich noch etwas arbeiten und Zuckerbäcker Harald buk mit Anja & Julius noch einen Kuchen, um sich dann auch dem Müßiggang hinzugeben. Abend gingen Harald und ich dann noch ins Ryan’s Pub, entschlossen uns aber dummerweise drinnen bei runtergekühlten 16 Grad unser frischgezapftes Bier zu genießen. Brrrr, Frostbeulen und die erneute Erkenntnis, dass es im Garten einfach schöner ist.
Dienstag hatte ich ja Geburtstag und durfte dann gleich an einer festlich gedeckten Frühstückstafel einen Haufen Geschenke auspacken. Wow, viele Bücher, Gutscheine, CDs und sogar ein Klavier-Lernbuch! Da ging es einem ja gut. Anja hatte bereits um 7 Uhr Konferenz und wurde dann zum ersten Mal von Festus versetzt. Also husch, husch ein Taxi gesucht und ab in die Schule. Hat dann noch gereicht – Glück gehabt.
Als richtiger Accra-Tourist musste Harald dann natürlich noch eine Einkaufstour und anschließendem Kaffee mit Barbara und Renate mitmachen. Das gehört einfach zum Pflichtprogramm!
Abends waren wir dann noch mit Karin, Tanya und Christoph im ‚Le Bouquet’ zum Essen und hatten einen schönen, gemütlichen Abend. (Außerdem gab es noch für den lieben Stephan Original Schweizer Schokolade und eine Einladung ins ‚Bistro Schlatter’ inklusive Taxi-Transfer. Eine Lokalität, die man nur empfehlen kann….)
Montag/Dienstag hatten wir dann noch richtig Wasser-Stress, denn was wir nicht wussten, war, dass die Wasserleitungen schon seit geraumer Zeit zu waren und wir uns nur von unserer Tankreserve „ernährten“. Letztlich bemerkten wir es dann schon, aber eben erst, als das Wasser ‚finished’ war!!! Nach kurzer Rücksprache mit George Amoh, wurde dann von ihm auch prompt neues Wasser bestellt, dass dann am Dienstagmorgen per LKW geliefert wurde. Kostenpunkt: 50 cedis! Die Stimmung war gereizt, ein Wort wechselte das andere, alles wurde auch nicht richtig verstanden, da der Ghanaer mit „richtigem“ Englisch durchaus seine Probleme hat (, was er aber nie zugeben würde) und so gab es dann die ersten Dissonanzen zwischen unserem Vermieter und Anja. Für George Amoh sowieso unverständlich, wie es eine Frau wagen kann, sich in eine „Männerunterhaltung“ einzumischen und obendrein noch Kritik zu äußern. Die Rollenverteilung, wer was zu melden hat und wer sich gefälligst um den Haushalt zu kümmern hat, ist da sehr eindeutig und bei unserem 78jährigen Vermieter auch nicht mehr aus dem Kopf zu bringen. Was müssen sich die Frauenzimmer auch überall einmischen…. Dass dieser Zustand für uns aber nicht optimal ist, hat er dann aber doch begriffen und am nächsten Tag einen zusätzlichen Wassertank an unser Haus anschließen lassen. Quasi als Entschuldigung ohne Worte! Die Wogen glätteten sich wieder….
Mittwoch dann Abschied von der Familie für eine Woche und ab in den STC-Bus, der auch auf die Minute pünktlich abfuhr. Die Fahrt ging dann nahezu 6 Stunden und so erreichten wir müde und abgekämpft unser Ziel. George Amoh meinte noch, wir sollen doch das City-Hotel nehmen. Da würde er auch immer residieren und das sei folglich auch gut für uns. Also, ab ins Taxi und los ging’s. Das City-Hotel entpuppte sich dann aber als Golden Tulip und der Preis für das einzige freie Zimmer belief sich auf 187 $. Holla, dann doch lieber ein preisgünstigeres gesucht und so landeten wir dann im Stadium Hotel, das dann nur 45 cedis kostete.
Das Hotel war (für den Preis) ganz O.K. und nach kurzer Zeit fanden wir auch ein nettes Restaurant, wo wir ein richtig leckeres Abendessen serviert bekamen. Außerdem leistete uns noch ein Kumaser? Kumasier? Kumase? ach was, machen wir es anders, ein Einwohner von Kumasi Gesellschaft, der uns gerne auch noch etwas Marihuana verkauft hätte. Vielen Dank, die Rechnung bitte und zurück ins Hotel, wo wir feststellen mussten, dass unser Stadium Hotel eine lauschige Außenbar besaß, wo sich viele Einheimische gerade die Champions League anschauten. Gerne setzten wir uns dazu und so wurde es dann doch schon wieder später, als wir eigentlich vorhatten.
Am nächsten Morgen zogen wir dann doch gleich weiter ins nächste Hotel. Nicht, weil es uns dort nicht gefallen hätte, sondern weil es schon etwas außerhalb war und somit als Station für unseren kulturellen Rundumschlag nicht so geeignet war. Das Fosua Hotel war dann schön zentral, aber auch ein etwas düsteres Loch – soweit aber O.K. Zuerst wollten wir ins Kulturzentrum, waren da aber schon etwas enttäuscht, da es sich um ein Gelände mit viel Kunsthandwerk handelte, die aber natürlich nur verkaufen wollten. Ein kleines Museum, das sich mit der Geschichte der Ashantis und ihrer Könige befasst, war angeschlossen. Ganz interessant, aber vom Eintrittspreis her viel zu überteuert. Das war mal nicht so dolle. Danach dann in den Königspalast. Es gibt den Königspalast, der aktuell vom derzeitigen König Nana Osei Tutu II. bewohnt wird, und den alten, der jetzt als Museum dient. Sehr, sehr interessant und auch der Eintrittspreis war mit 7 cedis völlig in Ordnung. Die ausführliche Führung, die nahezu 2 Stunden ging, hat uns dann schon sehr gefallen und außerdem konnten wir sogar noch einen Blick auf den König erhaschen, der gerade von der Beerdigung des Finanzministers nach Hause kam. Nach dem Museumsbesuch ging es dann runter in die Altstadt, wo wir an der Außenhaut des Zentralmarktes entlangspazierten. Dieser Markt gehört zu den größten Märkten Afrikas und umfasst circa 10 Hektar. Für Harald und mich eindeutig zu groß, und so begnügten wir uns, am Rand des Marktes zu flanieren. Das reichte uns völlig und war auch sehr beeindruckend. Es dürstete uns und wir waren auf der Suche nach einem Bier, als uns ein Straßenhändler aus Mali eine Bar zeigte, die man als Normalsterblicher nie gefunden hätte. Wir saßen an der Hauptverkehrsstraße in luftiger Höhe im 3. Stock auf einem schmalen Balkon und konnten von dort oben das Treiben auf den Straßen verfolgen. Der Eingang zu dieser Bar befand sich aber nicht unten an der Hauptstraße, sondern man musste von hinten durch eine Art Lieferanteneingang spazieren und dann sehr dunkle, sehr schmuddlige und irgendwie auch nicht ungefährliche Treppen hinaufsteigen. Warum soll man es seinen Gästen auch leicht machen? Auf jeden Fall wunderte es uns nicht, dass wir die einzigen Gäste waren. Auf der anderen Straßenseite wurden in gleicher Höhe Lichter eingeschaltet und die schummrig-rote Beleuchtung ließ uns darauf schließen, dass es dort sehr puffig zugeht. Genau dort waren wir dann aber tatsächlich später zum Abendessen und es entpuppte sich als normales Restaurant.
Am nächsten Tag wollten wir dann weiter zum Lake Bosumtwi, gingen aber vorher noch ins Kriegsmuseum, einem ehemaligen britischen Fort, indem die Streitigkeiten zwischen Ashanti und Briten erläutert wurden. Auch hier eine tolle, ausführliche Führung, auch wenn man manchmal den Eindruck gewinnen konnte, dass unser Guide gerne eins der Gewehre oder Haubitze selber getestet hätte.
Dann aber zum See Bosumtwi, etwa 30 km südlich von Kumasi gelegen. Dieser See ist die Heimat der Twi und dort sollen die Seelen aller verstorbenen Seelen Abschied von der Erde nehmen.
Nach einer wagemutigen Fahrt mit dem Taxi über Stock und Stein, kamen wir dann in unserem Hotel, dem Lake Bosumtwi Paradise Resort, an. Eine wunderschöne Anlage mitten in herrlicher Natur. Nach zwei Tagen in einer lauten und hektischen Stadt genau das Richtige für uns. Zimmer bezogen, rein in die Badehose und ab in die Fluten. Doch nichts war’s mit der Abkühlung, denn die Wassertemperatur erinnerte mit weit über 30 Grad eher an eine riesengroße Badewanne – also eher ein Paradies für Onkel Hans! Folglich musste man zur Abkühlung dann wieder raus aus dem Wasser und an die Luft. Verkehrte Welt! Wir faulenzten nach Herzenslust und ließen uns dann zum Abendessen noch das ein oder andere Bierchen lecker schmecken, (was ich am nächsten Tag dann aber noch bereuen sollte….)
Am Donnerstag hatten wir uns ja schon ein Ticket für den STC-Bus nach Cape Coast gekauft und so ging es am Samstag dann wieder nach Kumasi an die Busstation zurück. Hierbei trafen wir auf einen richtigen Höllenfahrer und ich vermute, dass dieser junge Mann sicher auch beim Formel 1-Rennen in Monte Carlo ganz gut abgeschnitten hätte. Das Fenster nach unten gekurbelt und das malade Köpfchen in den Wind gesteckt, wurde mein Unwohlsein dann doch etwas besser. Nach einer interessanten Busfahrt, auf der wir zuerst die unglaublichsten Baustellen passieren mussten und dann unzählige Beerdigungen (Samstag!) sehen konnten, kamen wir dann in Cape Coast an. Ein nettes Hotel (35 cedis) war schnell gefunden und so war man wieder auf der Suche nach einem gepflegten Abendessen. Mir wurde es dabei dann doch wieder flauer und flauer und als wir dann fündig wurden und ich mich für eine Pizza entschieden hatte, beschloss ich, nach einem Stück davon, dass es doch sinnvoller wäre, nichts mehr zu essen. Oh, ich kann ein ‚Leider’ sein!!!
Am Sonntagmorgen besichtigten wir dann die Sklavenburg in Cape Coast und es war für mein Empfinden der heißeste Tag seit unserer Ankunft in Ghana Anfang August. Ich schwitzte wie nichts Gutes, was einen Museumsmitarbeiter zu der Aussage hinreißen ließ: „You are sweating like a pregnant fish!“ Na gut, wenn er meint!
Quartierwechsel – wir wollten weiter zum Hans Cottage Botel, eine Anlage nahe des Kakum-Nationalparks, die Ausgangspunkt sein sollte, eben diesen am Montag zu besichtigen. Dort waren wir ja bereits einmal während unseres Familienurlaubs zum Mittagessen und hat uns dort auch sehr gut gefallen. Die Restaurant-Anlage, die wie unsere Pfahlbauten auf einem kleinen See liegt, ist auch wirklich zu empfehlen, aber unser Zimmer war dann eher ein Skandal. Mit Abstand das schlechteste und gleichzeitig das teuerste Zimmer. Dazu noch ein sehr unfreundlicher Empfang an der Rezeption – wir waren nicht begeistert und beschlossen unsere geplanten zwei Nächte auf eine zu verkürzen. We were not amused!!! Tagsüber dann gefaulenzt und abends dann wirklich lecker gegessen und auch das Bier schmeckte wieder richtig gut.
Die erste Harald-Woche war schon wieder vorbei!!!!
Die Geburtstagskinder der Woche: Am Dienstag, den 4. November hatte auch noch Tom Geburtstag und 3 Tage später, am Freitag, den 7. November, feierte meine liebe Schwiegermutter Eke in Istanbul zusammen mit Klaus ihren Jubeltag. Und am Samstag, den 8. November war es für Daniel Langer in Accra soweit die Kerzen auszublasen! Herzlichen Glückwunsch!!
Am Nachmittag ging ich noch etwas arbeiten und Zuckerbäcker Harald buk mit Anja & Julius noch einen Kuchen, um sich dann auch dem Müßiggang hinzugeben. Abend gingen Harald und ich dann noch ins Ryan’s Pub, entschlossen uns aber dummerweise drinnen bei runtergekühlten 16 Grad unser frischgezapftes Bier zu genießen. Brrrr, Frostbeulen und die erneute Erkenntnis, dass es im Garten einfach schöner ist.
Dienstag hatte ich ja Geburtstag und durfte dann gleich an einer festlich gedeckten Frühstückstafel einen Haufen Geschenke auspacken. Wow, viele Bücher, Gutscheine, CDs und sogar ein Klavier-Lernbuch! Da ging es einem ja gut. Anja hatte bereits um 7 Uhr Konferenz und wurde dann zum ersten Mal von Festus versetzt. Also husch, husch ein Taxi gesucht und ab in die Schule. Hat dann noch gereicht – Glück gehabt.
Als richtiger Accra-Tourist musste Harald dann natürlich noch eine Einkaufstour und anschließendem Kaffee mit Barbara und Renate mitmachen. Das gehört einfach zum Pflichtprogramm!
Abends waren wir dann noch mit Karin, Tanya und Christoph im ‚Le Bouquet’ zum Essen und hatten einen schönen, gemütlichen Abend. (Außerdem gab es noch für den lieben Stephan Original Schweizer Schokolade und eine Einladung ins ‚Bistro Schlatter’ inklusive Taxi-Transfer. Eine Lokalität, die man nur empfehlen kann….)
Montag/Dienstag hatten wir dann noch richtig Wasser-Stress, denn was wir nicht wussten, war, dass die Wasserleitungen schon seit geraumer Zeit zu waren und wir uns nur von unserer Tankreserve „ernährten“. Letztlich bemerkten wir es dann schon, aber eben erst, als das Wasser ‚finished’ war!!! Nach kurzer Rücksprache mit George Amoh, wurde dann von ihm auch prompt neues Wasser bestellt, dass dann am Dienstagmorgen per LKW geliefert wurde. Kostenpunkt: 50 cedis! Die Stimmung war gereizt, ein Wort wechselte das andere, alles wurde auch nicht richtig verstanden, da der Ghanaer mit „richtigem“ Englisch durchaus seine Probleme hat (, was er aber nie zugeben würde) und so gab es dann die ersten Dissonanzen zwischen unserem Vermieter und Anja. Für George Amoh sowieso unverständlich, wie es eine Frau wagen kann, sich in eine „Männerunterhaltung“ einzumischen und obendrein noch Kritik zu äußern. Die Rollenverteilung, wer was zu melden hat und wer sich gefälligst um den Haushalt zu kümmern hat, ist da sehr eindeutig und bei unserem 78jährigen Vermieter auch nicht mehr aus dem Kopf zu bringen. Was müssen sich die Frauenzimmer auch überall einmischen…. Dass dieser Zustand für uns aber nicht optimal ist, hat er dann aber doch begriffen und am nächsten Tag einen zusätzlichen Wassertank an unser Haus anschließen lassen. Quasi als Entschuldigung ohne Worte! Die Wogen glätteten sich wieder….
Mittwoch dann Abschied von der Familie für eine Woche und ab in den STC-Bus, der auch auf die Minute pünktlich abfuhr. Die Fahrt ging dann nahezu 6 Stunden und so erreichten wir müde und abgekämpft unser Ziel. George Amoh meinte noch, wir sollen doch das City-Hotel nehmen. Da würde er auch immer residieren und das sei folglich auch gut für uns. Also, ab ins Taxi und los ging’s. Das City-Hotel entpuppte sich dann aber als Golden Tulip und der Preis für das einzige freie Zimmer belief sich auf 187 $. Holla, dann doch lieber ein preisgünstigeres gesucht und so landeten wir dann im Stadium Hotel, das dann nur 45 cedis kostete.
Das Hotel war (für den Preis) ganz O.K. und nach kurzer Zeit fanden wir auch ein nettes Restaurant, wo wir ein richtig leckeres Abendessen serviert bekamen. Außerdem leistete uns noch ein Kumaser? Kumasier? Kumase? ach was, machen wir es anders, ein Einwohner von Kumasi Gesellschaft, der uns gerne auch noch etwas Marihuana verkauft hätte. Vielen Dank, die Rechnung bitte und zurück ins Hotel, wo wir feststellen mussten, dass unser Stadium Hotel eine lauschige Außenbar besaß, wo sich viele Einheimische gerade die Champions League anschauten. Gerne setzten wir uns dazu und so wurde es dann doch schon wieder später, als wir eigentlich vorhatten.
Am nächsten Morgen zogen wir dann doch gleich weiter ins nächste Hotel. Nicht, weil es uns dort nicht gefallen hätte, sondern weil es schon etwas außerhalb war und somit als Station für unseren kulturellen Rundumschlag nicht so geeignet war. Das Fosua Hotel war dann schön zentral, aber auch ein etwas düsteres Loch – soweit aber O.K. Zuerst wollten wir ins Kulturzentrum, waren da aber schon etwas enttäuscht, da es sich um ein Gelände mit viel Kunsthandwerk handelte, die aber natürlich nur verkaufen wollten. Ein kleines Museum, das sich mit der Geschichte der Ashantis und ihrer Könige befasst, war angeschlossen. Ganz interessant, aber vom Eintrittspreis her viel zu überteuert. Das war mal nicht so dolle. Danach dann in den Königspalast. Es gibt den Königspalast, der aktuell vom derzeitigen König Nana Osei Tutu II. bewohnt wird, und den alten, der jetzt als Museum dient. Sehr, sehr interessant und auch der Eintrittspreis war mit 7 cedis völlig in Ordnung. Die ausführliche Führung, die nahezu 2 Stunden ging, hat uns dann schon sehr gefallen und außerdem konnten wir sogar noch einen Blick auf den König erhaschen, der gerade von der Beerdigung des Finanzministers nach Hause kam. Nach dem Museumsbesuch ging es dann runter in die Altstadt, wo wir an der Außenhaut des Zentralmarktes entlangspazierten. Dieser Markt gehört zu den größten Märkten Afrikas und umfasst circa 10 Hektar. Für Harald und mich eindeutig zu groß, und so begnügten wir uns, am Rand des Marktes zu flanieren. Das reichte uns völlig und war auch sehr beeindruckend. Es dürstete uns und wir waren auf der Suche nach einem Bier, als uns ein Straßenhändler aus Mali eine Bar zeigte, die man als Normalsterblicher nie gefunden hätte. Wir saßen an der Hauptverkehrsstraße in luftiger Höhe im 3. Stock auf einem schmalen Balkon und konnten von dort oben das Treiben auf den Straßen verfolgen. Der Eingang zu dieser Bar befand sich aber nicht unten an der Hauptstraße, sondern man musste von hinten durch eine Art Lieferanteneingang spazieren und dann sehr dunkle, sehr schmuddlige und irgendwie auch nicht ungefährliche Treppen hinaufsteigen. Warum soll man es seinen Gästen auch leicht machen? Auf jeden Fall wunderte es uns nicht, dass wir die einzigen Gäste waren. Auf der anderen Straßenseite wurden in gleicher Höhe Lichter eingeschaltet und die schummrig-rote Beleuchtung ließ uns darauf schließen, dass es dort sehr puffig zugeht. Genau dort waren wir dann aber tatsächlich später zum Abendessen und es entpuppte sich als normales Restaurant.
Am nächsten Tag wollten wir dann weiter zum Lake Bosumtwi, gingen aber vorher noch ins Kriegsmuseum, einem ehemaligen britischen Fort, indem die Streitigkeiten zwischen Ashanti und Briten erläutert wurden. Auch hier eine tolle, ausführliche Führung, auch wenn man manchmal den Eindruck gewinnen konnte, dass unser Guide gerne eins der Gewehre oder Haubitze selber getestet hätte.
Dann aber zum See Bosumtwi, etwa 30 km südlich von Kumasi gelegen. Dieser See ist die Heimat der Twi und dort sollen die Seelen aller verstorbenen Seelen Abschied von der Erde nehmen.
Nach einer wagemutigen Fahrt mit dem Taxi über Stock und Stein, kamen wir dann in unserem Hotel, dem Lake Bosumtwi Paradise Resort, an. Eine wunderschöne Anlage mitten in herrlicher Natur. Nach zwei Tagen in einer lauten und hektischen Stadt genau das Richtige für uns. Zimmer bezogen, rein in die Badehose und ab in die Fluten. Doch nichts war’s mit der Abkühlung, denn die Wassertemperatur erinnerte mit weit über 30 Grad eher an eine riesengroße Badewanne – also eher ein Paradies für Onkel Hans! Folglich musste man zur Abkühlung dann wieder raus aus dem Wasser und an die Luft. Verkehrte Welt! Wir faulenzten nach Herzenslust und ließen uns dann zum Abendessen noch das ein oder andere Bierchen lecker schmecken, (was ich am nächsten Tag dann aber noch bereuen sollte….)
Am Donnerstag hatten wir uns ja schon ein Ticket für den STC-Bus nach Cape Coast gekauft und so ging es am Samstag dann wieder nach Kumasi an die Busstation zurück. Hierbei trafen wir auf einen richtigen Höllenfahrer und ich vermute, dass dieser junge Mann sicher auch beim Formel 1-Rennen in Monte Carlo ganz gut abgeschnitten hätte. Das Fenster nach unten gekurbelt und das malade Köpfchen in den Wind gesteckt, wurde mein Unwohlsein dann doch etwas besser. Nach einer interessanten Busfahrt, auf der wir zuerst die unglaublichsten Baustellen passieren mussten und dann unzählige Beerdigungen (Samstag!) sehen konnten, kamen wir dann in Cape Coast an. Ein nettes Hotel (35 cedis) war schnell gefunden und so war man wieder auf der Suche nach einem gepflegten Abendessen. Mir wurde es dabei dann doch wieder flauer und flauer und als wir dann fündig wurden und ich mich für eine Pizza entschieden hatte, beschloss ich, nach einem Stück davon, dass es doch sinnvoller wäre, nichts mehr zu essen. Oh, ich kann ein ‚Leider’ sein!!!
Am Sonntagmorgen besichtigten wir dann die Sklavenburg in Cape Coast und es war für mein Empfinden der heißeste Tag seit unserer Ankunft in Ghana Anfang August. Ich schwitzte wie nichts Gutes, was einen Museumsmitarbeiter zu der Aussage hinreißen ließ: „You are sweating like a pregnant fish!“ Na gut, wenn er meint!
Quartierwechsel – wir wollten weiter zum Hans Cottage Botel, eine Anlage nahe des Kakum-Nationalparks, die Ausgangspunkt sein sollte, eben diesen am Montag zu besichtigen. Dort waren wir ja bereits einmal während unseres Familienurlaubs zum Mittagessen und hat uns dort auch sehr gut gefallen. Die Restaurant-Anlage, die wie unsere Pfahlbauten auf einem kleinen See liegt, ist auch wirklich zu empfehlen, aber unser Zimmer war dann eher ein Skandal. Mit Abstand das schlechteste und gleichzeitig das teuerste Zimmer. Dazu noch ein sehr unfreundlicher Empfang an der Rezeption – wir waren nicht begeistert und beschlossen unsere geplanten zwei Nächte auf eine zu verkürzen. We were not amused!!! Tagsüber dann gefaulenzt und abends dann wirklich lecker gegessen und auch das Bier schmeckte wieder richtig gut.
Die erste Harald-Woche war schon wieder vorbei!!!!
Die Geburtstagskinder der Woche: Am Dienstag, den 4. November hatte auch noch Tom Geburtstag und 3 Tage später, am Freitag, den 7. November, feierte meine liebe Schwiegermutter Eke in Istanbul zusammen mit Klaus ihren Jubeltag. Und am Samstag, den 8. November war es für Daniel Langer in Accra soweit die Kerzen auszublasen! Herzlichen Glückwunsch!!
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