Die Zeit rast und nach genauem Betrachten des Terminkalenders gibt es noch einiges vor unseren baldigen Weihnachtsferien auf der Insel zu erledigen. Also ran an den Speck!
Trotzdem wollten wir uns jetzt auch nicht komplett einem Stress-Diktat unterwerfen, sondern es auch genießen im November über 30 Grad zu haben und gingen am Montag – Anjas kurzem Schultag – am Nachmittag ins La Palm Hotel zum Entspannen und Baden. Herrlich!
Am Dienstag war ich dann zum ersten Mal seit dem 7. Oktober wieder beim Fußball. Unglaublich, aber es war halt immer was los! Herbstferien, kaputter Zeh, Harald, Mercys Wasserunfall – so schnell geht die Zeit rum. Es hat wie immer – trotz meiner eingeschränkten Fähigkeiten – großen Spaß gemacht, aber auch dieses Mal bekam ich, wie sooft schon, nach dem Fußball große Kopfschmerzen. Da überlegt man sich, ob man seinem Körper bei der Hitze das Richtige antut und der Fußball-Termin bei allem Spaß, den man hat, Sinn macht. Schön (und wohl auch gesund) ist das nicht!
Mittwochs war Anja mit Karin Biedermann ‚Lädele’ und störte dabei auch ein wenig das Christkind und am Donnerstag hatte sie ihren ‚Frauenabend’, einen Kreis von 10 bis 12 Frauen, bestehend aus Eltern, Lehrer und Botschaftsmitarbeitern, die sich einmal im Monat treffen. Dazu ist Anja schon des Öfteren eingeladen gewesen, konnte aber leider jedes Mal nicht kommen. Dieses Mal hat’s geklappt und sie hatte großen Spaß und einen tollen Abend mit guten Gesprächen. So lernt man Leute kennen und das erleichtert einem natürlich auch das Leben in einem anderen Land.
Am Freitag der nächste Anja-Termin. Sie hatte sich mit Tanya und Karin zum Abendessen verabredet und somit lud ich den ‚Strohwitwer’ Christoph zu uns ein und hatte bei einem gepflegten ‚Club’ einen entspannten, netten Abend.
Samstags waren wir bei Michaela und Simon Pratt und ihrer Tochter Kimberly eingeladen. Kimberly ist bei Julius im Kindergarten und mit Michaela – sie arbeitet auch auf der Botschaft – und Simon haben wir uns schon beim Empfang am Tag der Deutschen Einheit bestens verstanden. Leider war Michaela schon die ganze Woche krank und so verschoben wir den Termin aufs Neue Jahr. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Also ließen wir uns ohne Verpflichtungen richtig treiben. Lesen, faulenzen, die Radio-Show vorbereiten und Anja eröffnete mit Julius die Weihnachtsbäckerei. Mein Beitrag beläuft sich dabei die ersten Muster zu testen. Was macht man nicht alles? Vor allem, wenn es so lecker ist…
Nachmittags besichtigten wir dann eine Galerie, die sich unweit von uns direkt am Meer Richtung La Badi befindet. Es war toller, als wir vorab dachten. Wirklich tolle Gemälde und Möbel zu erschwinglichen Preisen in ansprechenden Räumlichkeiten. Und mit dem Panorama des Meeres im Hintergrund natürlich umso schöner.
Am Sonntag, den ersten Advent, dann unsere erste Hochzeit in Ghana. Dorothy, eine lokal Angestellte der Schweizer Schule feierte Vermählung und lud uns zur Kirche ein. Wir trafen uns – Karin, Tanya, Christoph, Birgit und die Familie Wurz – an der RMS und fuhren dann mit dem Trotro zur Kirche, die sich in einem ehemaligen Kino befand. Wir wurden schon „vorgewarnt“, dass die Kirche insgesamt fünf Stunden gehen würde, also beschlossen wir auf jeden Fall erst mal eine Stunde später zu gehen. Die Musik war laut, sehr laut, sehr sehr laut, aber toll mit ausgezeichneten Sängern und man hatte mehr den Eindruck sich auf einem Konzert zu befinden als in einer Kirche. Die Hochzeitszeremonie ging auch länger als bei uns, aber so viel länger letztlich auch nicht, aber die Prediger und Priester mussten – mit viel Amen und Halleluja – ewig Reden schwingen und wollten schier gar nicht mehr aufhören. Den Leuten gefiel es – mir war es zu lang.
Als die Kirchenfeier dann eine Pause machte, ging es in den Hinterhof, wo Fotos gemacht wurden und auch wir wurden dort mit dem Hochzeitspaar verewigt. Man kann uns also ab sofort in irgendeinem ghanaischen Haushalt im Hochzeitsalbum bewundern. Auch nicht schlecht, oder?
Da Julius im Kindergarten immer mit einem kräftigen ‚Attacke’ über den Hof stürmt und dieses Wort den lokal Angestellten viel Freude bereitet, wurde Julius von allen Seiten vehement dazu aufgefordert, seinen Schlachtruf auszustoßen. Er weigerte sich aber konsequent, erstens war es Sonntag und er hatte kindergartenfrei, also auch kein Attacke, und zweitens geht auf Befehl bei unserem Sohn schon mal gar nichts. So bot sich einem das Bild einer Hochzeitsgesellschaft, bei der man aus verschiedenen ghanaischen Kehlen immer wieder das Wort ‚Attacke!’ rufen hören konnte. Interessant!
Das Geburtstagskind der Woche: Tanya feierte am Montag, den 24. November zum erstenmal in Ghana und zum dreißigstenmal überhaupt ihren Geburtstag! Herzlichen Glückwunsch!!
Dienstag, 2. Dezember 2008
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