
Was war geschehen? Die Zusammenhänge zwischen Wasser, Strom und Pumpe habe ich ja schon an anderer Stelle erläutert und sind eigentlich auch jedem klar. Kein Strom, keine Pumpe, kein Wasser! Logo. Nur nicht eben für Mercy, die – noch während des Stromausfalls – Wasser aus der Dusche holen wollte und, als da logischerweise kein Wasser kam, es nicht für nötig fand, den Wasserhahn wieder zuzudrehen. Mercy ging, ich ging, Strom kam, Pumpe lief und eben auch viel, viel Wasser! Jetzt hatten wir die ganze Zeit gar kein Wasser und dann eben zuviel. Natürlich sofort Mercy angerufen, dass sie mir beim Putzen helfen kann. Als sie dann endlich, endlich langgeschlapft kam, wollte sie mir dann erklären, dass sie ja keine Schuld trifft, denn als sie den Wasserhahn öffnete, kam ja auch kein Wasser! Dieser Theorie hängt sie noch bis heute an. Den tiefen Teller hat sie wirklich nicht erfunden!!!
Es gab also viel zu tun, Möbel raus stellen, Schränke vorräumen und eben Wasser schöpfen, Wasser schöpfen, Wasser schöpfen. Zwischenzeitlich – mal wieder – meinen Fußballtermin absagen und weiter geschuftet. Das Resultat: Gegen Abend eine trockene und saubere Bude und bis Ende der Woche einen kräftigen Muskelkater!!!
Am Mittwoch hatte ich dann endlich mal wieder Klavierunterricht und es war klar, dass ich nach den letzten zwei Müßiggang-Wochen kräftig Nachholbedarf hatte. Mit meinem Yamaha-Keyboard – bei Melcolm für 199 cedis (circa 130 €) erstanden und bei Koala für 360 cedis im Angebot! – habe ich jetzt aber auf jeden Fall viel bessere Möglichkeiten zu üben.

Anja fuhr dann am Donnerstag mit ihrer Oberstufe nach Hebron, wo sie mit ihren Schülern das Hilfsprojekt ‚Chance for Children’ besuchte. ‚Chance for children’ wird von Daniela, einer Schweizerin aus St. Gallen geleitet, die vor über 10 Jahren als Praktikantin an die RMS Schule kam und daraufhin den Entschluss fasste, etwas für die ärmeren und vernachlässigten Kinder zu tun. Mit heiterer Miene beweist sie dabei viel Durchhaltevermögen und ist für viele Kinder und Jugendliche nicht mehr wegzudenken. Schön, dass die Kooperation zwischen Schule und Projekt wieder aufgenommen wurde.
Ich war am Vormittag mit George Amoh vor Gericht. Es ging immer noch um unsere charismatische Kirche hinterm Haus und er hatte einen Termin, an den er mich als ‚Zeugen’ mitnehmen wollte. Die Gerichtssäle sind nichts anderes als offene Baracken, ein paar Bänke drin und ein unglaubliches Gewusel. Na ja, wen wundert es denn noch – wir sind ja in Ghana! Geduldig warteten wir, bis wir an der Reihe waren, bis Amohs Anwalt antrabte und uns mitteilte, dass unsere Angelegenheit auf Donnerstag, den 4. Dezember verschoben wurde. Also mal alles wieder umsonst und einen neuen Termin im Kalender. Super!
Die Richter tragen übrigens noch alle Perücken – die Briten können es nicht ganz verleugnen, dass sie lange Einfluss an der Goldküste hatten. Merkt man eben noch heute. Meine Begrüßung durch den Anwalt fiel dann sehr ghanaisch aus, eine Mischung aus Fernfahrer-Gruß und Hip-Hopper-Ritual. Auf jeden Fall von einem Anwalt sehr ungewohnt. Außerdem musste ich mir die ganze Zeit Wolfi Frick in diesem Chaos vorstellen und wohl deswegen konnte man mich im Gerichtshof nur mit einem Dauergrinsen begegnen. See you in two weeks!



So um 15.00 Uhr bin ich dann aber schon mal mit Julius nach Hause gefahren, da nach seiner Fieber-Nacht jetzt doch die Kräfte schlapp machten und Anja logischerweise noch bei ihrer Klasse bleiben sollte.
Sonntags sind wir dann mit dem Taxi zur Accra Mall rausgefahren und haben dabei einen sehr netten Taxifahrer- Alex – kennengelernt ,der uns auch für einen sehr fairen Preis hin- und herfuhr.
Abends wollten wir dann noch zum Essen gehen und wer fuhr uns nach 10 Meter vor die Nase? Alex. So sieht man sich manchmal schneller wieder, als man denkt. Und Alex hat mit uns an diesem Sonntag eine gute Schnitte gemacht. Wir waren dann im Dynasty, ein chinesisches Restaurant in Osu, das in unserem Reiseführer als bester Asiate gehandelt wird. Es war sehr gut, aber die Portionen waren – um mit Loriot zu sprechen – sehr übersichtlich und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis passte da nicht so recht zusammen. Dann beim nächsten Mal halt wieder Hin Lone. Hat halt auch seinen Grund!!!
Die Geburtstagskinder der Woche: Am Samstag, den 22. November hatte Heidi Hoffmann, Mama unserer Patenkinder Emily und Lily Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!!!
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